Istanbul - Catching The Light - Fotoseite von H.Zimmermann

Catching The Light

Istanbul

Istanbul - Catching The Light - Fotoseite von H.Zimmermann

 

 

 

     Istanbul

 
               

 

 

 

 

 

Kurztrip an den Bosphorus

 

Ein 3-tägiger Kurztrip über das lange Wochenende nach Istanbul geht nicht? Falsch – mit etwas Planung geht das schon. 

 

Freitag morgen geht es los um 06:25 mit Lufthansa von Köln mit Zwischenstopp in München nach Istanbul, wo ich um 12:15 Ortszeit ankomme (in Istanbul muss die Uhr um eine Stunde vorgestellt werden). Passkontrolle und Abholung des Gepäcks sind mit 40 Minuten erstaunlich schnell erledigt, und so nehme ich um 13 Uhr ein Taxi, das mich erst mal ins Hotel bringt.

 

Mein Hotel liegt im Statdteil Fatih, genauer gesagt mitten in dem historischen Altstadt-Viertel Sultanahmet, einen Katzensprung entfernt vom Topkapi-Palast.

 

Nach dem Check-In im Hotel mache ich mich erst mal frisch und ziehe mich um. In Istanbul sind es Anfang Oktober 24 Grad C und so sind leichte Sommer-Klamotten angesagt, allerdings nehme ich eine leichte Windjacke mit, den es weht eine mässige Brise vom Meer her.

 

 

Um 14:00 gehe ich bewaffnet mit meinem Foto-Rucksack auf Entdeckungstour. Es geht die Hüdavendigar Cadessi  hinunter um die Ecke zur Gülhane Strassenbahn-Haltestelle und dann die äußere Mauer des Topkapi-Palastes entlang zum Eingang des Gülhane-Parks.

 

 

Der Gülhane-Park war einst Teil des äußeren Gartens des Topkapi-Palasts und ist seit 1912 der Öffentlichkeit zugänglich. Er bietet im Sommer mit seinen dichten Bäumen und den Brunnen eine willkommene Abkühlung. Der Spaziergang führt vorbei am Atatürk-Denkmal quer durch den Park auf den Eminönü-Hügel hinauf zur Gotischen Säule.

 

 

Die 15 m hohe Säule, deren Auftraggeber möglicherweise Konstantin der Große war, erinnert an den Sieg Ost-Roms über die Goten. Hier, direkt unterhalb des Topkapi-Palasts, gibt es ein Café-Restaurant mit herrlicher Aussicht auf den Bosphorus.

 

 

Weiter geht es zum Haupttor des Topkapi-Palastes. Der Kauf der Eintrittskarte dauert aufgrund des Besucher-Andrangs gut 20 Minuten. Ich kaufe für 85 Lira (ca. 30 EUR) die 3 Tage gültige Museums Card, die ist für Topkapi, Hagia Sophia, Hagia Irene und verschiedene Museen gültig und erspart mir künftig das Schlangestehen.

 

 

Der 3-stündige Besuch im Topkapi führt durch den Küchen- und Wirtschaftsbereich mit seinen mittelalterlichen Küchen-Gerätschaften und wertvollem chinesischem Porzellan, den Wohn- und Schlafgemächern des Sultans, der Schatzkammer mit dem berühmten juwelenbesetzten Topkapi-Dolch des Sultans und dem Harem (für den eine separate Eintrittskarte erforderlich ist. Der Besuch ist aber sehr zu empfehlen!).

 

 

Nach dem Topkapi-Palast geht es zur gegenüberliegenden Hagia Irene, eine der ältesten christlichen Kirchen des ehemaligen Konstantinopel.  Durch das Südtor des Palastbezirks geht es in das Sultanahmet-Viertel vorbei an der Hagia Sofia, die jetzt in der „blauen Stunde“ – es dämmert schon- einen schönen Anblick bietet, zur blauen Moschee, die ich jetzt nur von außen besichtigen kann, da am Freitag Nachmittag/Abend dort ein Gottesdienst abgehalten wird.

 

 

Von der Blauen Moschee geht es vorbei am „Deutschen Brunnen“, einem Geschenk Kaiser Wilhelms II an den letzten Sultan, zum Hippodrom, wo im kaiserlichen Konstantinopel Pferderennen abgehalten wurden. Wahrzeichen des Hippodroms sind der große ägyptische Obelisk, verziert mit zahlreichen ägyptischen Schriftzeichen, sowie der „Stein“-Obelisk.

 

 

 

 

Die „blaue Stunde“ nutze ich noch für ein paar schöne Fotos und dann geht es durch den kleinen Basar an der Hagia Sofia vorbei hinunter in das Fatih-Viertel in ein türkisches Restaurant ganz in der Nähe des Hotels zum Abendessen.

 

Man sollte übrigens ohne Vorbestellung nicht später als 20:00 Uhr ins Restaurant – dann wird es nämlich schlagartig voll…

 

Ich probiere einen türkischen Vorspeisenteller mit Auberginen-Creme, Yoghurt mit Knoblauch, gehackten Oliven und Zwiebeln sowie Kichererbsen und als Hauptgang – klar doch: original türkische Döner-Platte. Dazu gibt es das eine und andere türkische (Efes-) Bier, das unserem deutschen Gerstensaft in nichts nachsteht.

 

Um 23:00 komme ich ins Hotel und falle tot-müde ins Bett…

 

Nach einem reichhaltigen Frühstück geht es am nächsten Morgen früh weiter mit der Entdeckung des historischen Istanbuls. Ich bin hocherfreut, dass um 10:00 keine Menschenmassen vor dem Eingang der Hagia Sofia stehen, um dann zu erfahren, dass heute wegen des türkischen Opferfestes die berühmte Kirche erst um 13:00 Uhr öffnet…

 

Also direkt weiter zur Blauen Moschee --- welch ein Schock beim Anblick der Menschenschlange, die sich einmal um das Gebäude herum drängelt und schrittweise im Zeitlupentempo zum Eingang bewegt. Wenn ich mich hier anstelle dauert die Waretezeit bestimmt zwei Stunden!

 

Ich disponiere um und ziehe den Besuch der Cisterna Basilica vor – hier gibt es zwar auch eine lange Schlange vor dem Ticket-Schalter, aber es geht zügig voran und nach zwanzig Minuten habe ich mein Ticket in der Hand.

 

Der 138 m lange und 65 m breite unterirdische Wasserspeicher mit seinen 336 Säulen geht auf Kaiser Konstantin zurück und ist eines der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

 

 

Nach dem Besuch der Zisterne nehme ich die Tramway und fahre über die Galata-Brücke ins Galata-Viertel, einem Teil des Stadtteils Beyoglu (Karaköy).  Das Ziel ist der Galata-Turm, der auf einem Hügel knapp 50 m über dem Meeresspiegel liegt. Den Aufstiegt kann man leicht mit der aus dem 19. Jahrhundert stammenden unterirdischen Metro („Funikülar“) machen. Ich entscheide mich aber für den mühsameren Aufstieg zu Fuß, da man sonst die herrlichen Gassen mit ihren Geschäften verpasst.

 

 

Am Turm wartet bereits eine beachtliche Besucherschar auf Einlass, die Wartezeit bis zum Ticket-Erwerb ist aber mit 30 Minuten noch moderat. Mit dem Aufzug geht es hinauf bis zum siebten Stock, die letzten zwei Etagen müssen über die hölzerne Wendeltreppe erklommen werden. Von der Balustrade des Turms hat man einen atemberaubenden Rundum-Blick über die Stadt, das Marmara-Meer, das Goldene Horn und den Bosphorus!

 

 

Im Turm oben gibt es ein Restaurant und ein Café, wo ich nach dem Besuch erst mal eine Erfrischung zu mir nehme, bevor ich hinuntersteige und dann die schmalen Gassen durch das Viertel hinunter zur Galata-Brücke schlendere.

 

Die Galata-Brücke, die die Stadtteile Fatih und Karaköy miteinander verbindet und das Goldene Horn überspannt, ist 2-stöckig gebaut: oben fährt der Verkehr, unten sind Einkaufsläden und zahlreiche Restaurants. Ich kehre zur Mittagspause ins „Zeno“-Restaurant auf der Brücke ein und genieße bei türkischem „Köfte“ den Anblick der skyline mit Topkapi, Hagia Sofia, blauer Moschee und den zahlreichen Schiffen, die vom Marmara-Meer kommen.

 

 

Nach der Mittagspause besuche ich die am Südende der Galata-Brücke nahe dem Ufer des goldenen Horns gelegene Moschee „Yeni Cami“ (deutsch: Neue Moschee), die im Jahre 1663 fertiggestellt wurde. Hier gibt es keinerlei Besucher-Andrang und ich kann nach dem Ausziehen der Schuhe sofort hinein. Der mit Ornamenten reich verzierte Kuppelbau mit seinen insgesamt 66 Kuppeln ist ein hervorragendes Zeugnis der osmanischen Architektur.

 

 

 

Gleich hinter der neuen Moschee befindet sich der Gewürz-Basar (auch ägyptischer Basar genannt), der aber leider wie der große Basar auch wegen des türkischen Opfer-Festes geschlossen ist.

 

Ich nehme die Tramway und fahre ins Stadtviertel Sultanahmed zur gleichnamigen Haltestelle. Am Nachmittag steht ein absolutes highlight auf dem Programm: die Hagia Sofia.

 

 

Vor dem Eingang tummelt sich eine mehrere hundert Meter lange Menschenschlange. Ein türkischer Straßenhändler spricht mich an und will mir sofort eine Eintritts-Karte verkaufen. Ich zeige ihm meine Museums-Card und er gibt mir den tipp, daß ich damit an der Schlange vorbei sofort zur Sicherheitskontrolle gehen kann. 

 

Durch den großen Haupteingang betrete ich die Hagia Sofia.  Die als Kuppel-Basilika errichtete Kirche war der religiöse Mittelpunkt des byzantinischen Reiches, seit 641 n.Chr. wurden die byzantinischen Kaiser hier gekrönt.  Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen wurde sie zur Moschee umgewandelt, und heute ist sie ein Museum und ein bedeutendes Wahrzeichen Istanbuls.

 

 

Die Besichtigung dauert alles in allem  gut zwei Stunden.  Am nordwestlichen Ausgang hat sich eine Besucher-Schlange vor der „schwitzenden“ Säule gebildet, die auch die „Säule der Wünsche“ genannt wird. Der Sage nach soll der heilige St.Georg die Säule mit heilenden Kräften ausgestattet haben. Die Säule hat ein Loch, welches von einer Kupferplatte umgeben ist. Hält man einen Finger in das Loch und dreht die Hand einmal um 360 Grad bekommt man einen Wunsch erfüllt…

 

In der blauen Stunde sitze ich in einem gemütlichen Strassencafé unterhalb der Hagia Sophia bei türkischem Kaffee und Gewürz-Gebäck und schaue dem bunten Treiben zu.

 

Am Abend dann schlendere ich durch verwinkelte Gassen hinunter ins Gülhane-Viertel und kehre in ein kleines Restaurant in der Nähe des Hotels ein. Bei Auberginen-Creme-Suppe und türkischem Mussaka klingt der Tag aus. Um 23:00 falle ich wieder totmüde ins Bett…

 

Am letzten Tag meines Istanbul-Kurztrips heißt es früh aufstehen. Nach einem reichhaltigen Frühstück und dem Aus-Checken im Hotel werde ich um 09:00 von der Reisegesellschaft abgeholt, mit der ich heute vormittag zunächst eine Stadtrundfahrt im Bus und anschliessend eine Bosphorus-Rundfahrt auf dem Schiff mache.

 

Zunächst geht es die südwestlich Küstenstraße entlang des Marmara-Meeres zur Stadtgrenze des historischen Konstantinopels, wo Teile der historischen Stadtmauer erhalten sind, welche die Stadt landseitig von drei Seiten mit einer Länge von insgesamt 22 km umgab. 

 

 

Die Fahrt führt weiter vorbei an der Universität und dann entlang der Küste des goldenen Horns und über die Galata-Brücke hinüber nach Karaköy, wo ich an Bord des Schiffes gehe.

 

 

Die Schiffs-Rundfahrt führt zunächst nach Norden entlang der europäischen Küste vorbei am Dolmabahce-Palast und der Rumeli-Burg unter den beiden Bosphorus-Brücken hindurch. Hinter der zweiten Brücke wird gewendet und die Fahrt erfolgt südwärts entlang der asiatischen Seite vorbei an traumhaften Villen und weiteren Palästen.

 

 

Nach einer Vorbeifahrt am Leanderturm, der auch „Mädchen“-Turm genannt wird und mitten im Bosphorus liegt, geht die Fahrt in Karaköy um 13:00 zu Ende.

 

 

Der Reisebus bringt mich noch zum Taksim-Platz, wo ich den Airport-Shuttle nehme, der mich um 14:00 für 20 Türkische Lira (ca. 7 EUR) zum 25 km entfernten Atatürk-Flughafen bringt.

 

Um 16:15 geht es mit Lufthansa via München wieder heim nach Köln, wo ich um 21:45 wieder eintreffe.

 

Ein spannendes Wochenende geht zu Ende…

 

 

Photo-Gallery

 

 

Gülhane-Park          Topkapi-Palast          Blaue Moschee          Hippodrom

 

Cisterna Basilica         Galata-Viertel          Neue Moschee         Hagia Sophia

 

                                                       Bosphorus-Rundfahrt          Istanbul Diashow

 

 

 

 

 

 

 

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